Osteopathie und Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft muss sich der Körper der Frau fortwährend auf ein neues Gleichgewicht einstellen, da im Verlauf der 41 Schwangerschaftswochen bedeutende körperliche Veränderungen auftreten. Die Statik der werdenden Mutter, ihre Biomechanik, ihr Hormonhaushalt, ihre Gewebe und ihr Allgemeinzustand geraten aus dem Gleichgewicht.

Eine osteopathische Betreuung sorgt bei der werdenden Mutter wie beim Kind für Wohlbefinden und für einen harmonischen Schwangerschaftsverlauf. Sie unterstützt den Organismus dabei, sich den Veränderungen und den verschiedenen Gewebebelastungen, insbesondere im abdominalen Bereich, anzupassen, die im Zusammenhang mit der Schwangerschaft auftreten. Die obstetrische Osteopathie ist auf Frauenheilkunde spezialisiert.

Bei einer obstetrischen osteopathischen Behandlung wird dem Becken (dem so genannten Beckengürtel) der werdenden Mutter sowie dem Zwerchfell besonderes Interesse geschenkt. Das Zwerchfell, der Hauptmuskel der Atmung, spielt eine zentrale mechanische Rolle für die Verdauung, für die Funktion des Beckenbodens, für den Rückfluss des venösen Bluts aus den Beinen und aus dem Becken sowie für die Körperhaltung der Schwangeren. Sehr oft ist die werdende Mutter in ihrer Mobilität deutlich eingeschränkt. Eine Behandlung dieser verschiedenen Systeme ermöglicht es, die Körperhaltung zu korrigieren, und bringt der Schwangeren grosses Wohlbefinden.

Eine Schwangerschaft geht oft mit Funktionsstörungen einher, welche die Osteopathie behandelt. Die nachstehenden Störungen sind während der Schwangerschaft häufig:

  • Mechanische Störungen: : Steissbein-, Wirbel- und Ischias-Schmerzen
  • Verdauungsstörungen : Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden
  • Urogenitalstörungen : Blasenentzündung, Pilzinfektionen, Schweregefühl
  • Obstetrische Störungen : schwierige Kindslage, Wehen oder Gebärmutterzuckungen.

Die obstetrische Osteopathie stellt ausserdem eine gute Geburtsvorbereitung dar. Jegliche Folgen von Verletzungen, insbesondere des Beckens (Autounfall, Sturz auf das Steissbein, Dammschnitt-Narbe, frühere schmerzhafte Periduralanästhesie), können den Geburtsverlauf ungünstig beeinflussen.

Die Osteopathie ersetzt keinesfalls die übliche geburtshilfliche Betreuung der Schwangeren. Vielmehr ist sie ein Teil der medizinischen Betreuung während der Schwangerschaft (Hebamme, Gynäkologe).

Osteopathie und Neugeborene

Von der Geburt bis zur Pubertät trägt die Osteopathie weitgehend zu einer harmonischen Entwicklung jedes Menschen bei. Die Kinderosteopathie ist Teil der pluridisziplinären Betreuung rund um die Geburt eines Kindes. Die Osteopathen unserer Praxis arbeiten mit Kinderärzten, Säuglingsstationen, Haptonomie-Therapeuten und Spitälern zusammen.

Es gibt kein Mindestalter für eine osteopathische Behandlung. Schon Neugeborene können untersucht und behandelt werden. Die Lage im Bauch, die Geburt sowie die Pflege nach der Geburt können beim Säugling Mobilitätsverluste verursachen. Diese Einschränkungen können verschiedene vorübergehende Störungen auslösen.

Die nachstehenden Ereignisse können eine osteopathische Behandlung des Neugeborenen indizieren:

  • Eine lange Geburt (über 8 Stunden)
  • Gesichts-, Steiss- oder Querlage
  • Geburt mit der Nabelschnur um den Hals
  • Anwendung von Zange oder Saugglocke, notfallmässig durchgeführter Kaiserschnitt
  • Lagebedingte Plagiozephalie, verschiedene Arten von Schädelverformungen, Gesichtsasymmetrien, Schiefhals
  • Schwierigkeiten beim Trinken
  • Verdauungsbeschwerden wie Aufstossen, Koliken oder Verstopfung
  • HNO-Beschwerden: Ohrenentzündungen, Nasenausfluss
  • • Unruhe, häufiges Weinen oder Einschlafprobleme.

Pubertät, Wachstum und Kieferorthopädie

Bei Kindern und Jugendlichen können osteopathische Behandlungen ebenfalls angezeigt sein, wenn Störungen im Zusammenhang mit dem Wachstum, der Haltung und der Zahnregulierung auftreten. Die Osteopathen arbeiten eng mit Zahnärzten zusammen, insbesondere bei der Betreuung von Zahnkorrekturen (Spangen, Monoblock, Headgear usw.). Kieferorthopädische Behandlungen belasten den Schädel und die Wirbel, was sich negativ auf die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen auswirkt: Ermüdbarkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme oder Integrationsschwierigkeiten in Familie und Schule. Der Osteopath ist neben dem Kinderarzt und den verschiedenen sozialpädagogischen Anlaufstellen ein bevorzugter Ansprechpartner für die Familie. Das physische Gleichgewicht und das Wohlbefinden des Kindes bzw. des Jugendlichen sind wichtige Konsultationsgründe für die Familie.

Der Osteopath begleitet Sie:

  • Schwangere
  • Babys
  • Kinder